Franz Winkelmann

Elektroschweißer. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1901    † 1943

 

Lebenslauf

Franz Winkelmann wurde am 9.6.1901 in Wr. Neustadt geboren. Er arbeitete als Elektroschweißer. Er war seit 1932 Mitglied der NSDAP und zwischen 1933-38 auch illegal in diesem Sinne tätig.

Ab 1938 Kampf gegen das NS-Regime, Mitglied einer kommunistischen Widerstandsgruppe

Nach 1938 entschied sich Franz Winkelmann für den Kampf gegen das NS-Regime. Er war Mitglied der kommunistischen Widerstandsgruppe in der Wiener Neustädter Lokfabrik.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 25. 10. 1942 wurde Franz Winkelmann verhaftet und am 2. 6. 1943 gemeinsam mit Alois Czipek (hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 8.10.1943 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.

Aus dem Urteil

„Winkelmann wurde im März oder April 1942 durch Trimmel für die KPÖ gewonnen. Er zahlte an diesen bald danach seinen ersten Beitrag von 1. – RM. Im April 1942 warb er sodann seinen Arbeitskameraden Franz Karacsonyi zum Beitritt, wobei er diesem erklärte, ’wenn es einmal anders komme, werde sein Beitritt zur KP für ihn von Vorteil sein‘. Im Juni oder Juli 1942 gewann er den Elektroschweißer Clemens Kaminko. Als nächsten führte er im August 1942 seinen Arbeitskameraden Stefan Schieder der KP zu, den er durch pessimistische Äußerungen über die Kriegsaussichten Deutschlands dem Beitritt geneigt gemacht hatte.“

Denkmal, Gedenkstein

Sein Name steht auf dem Denkmal am Friedhof in Wr. Neustadt, ebenso am Gedenkstein der RAX-Werke, jetzt in Wr. Neustadt (Pottendorfer Straße/Stadiongasse).

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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